© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    35/99 27. August 1999


Nachrichten, Personen & Termine

90 Jahre Pro Natura

Vom 10. bis 12. September feiert der Schweizer Bund für Naturschutz "Pro Natura" seinen 90 Geburtstag. Alle kantonalen Sektionen des 100.000 Mitglieder starken Verbandes haben dazu ein vielfältiges Programm zusammengestellt ( www.pronatura.ch ). Pro Natura ist in der Schweiz an 543 Naturschutzgebieten beteiligt, oft als Besitzerin. Angefangen hat dieses Engagement 1909 mit der Schaffung des ersten und einzigen Schweizerischen Nationalparks.

 

Raubtierspuren

Erst Jahre, nachdem in Kärnten eine Vielzahl von gerissenen Schafen für Aufsehen gesorgt hatten, hat man herausgefunden, daß nicht Luchse, sondern Füchse und Hunde die Übertäter waren. Das gab den Anstoß zu einer Broschüre, die zunächst von der Zentralstelle der österreichischen Landesjagdverbände für Österreich herausgegeben wurde. Die Wildbiologische Gesellschaft München (Linderhof 2, 82488 München) hat sie um den Wolf ergänzt und neu aufgelegt. Unter dem Titel "Wer war es? Raubtierrisse und Spuren erkennen und dokumentieren" zeigt sie nun im Format DIN A5 auf 56 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen und Grafiken, wie man Risse von Luchs, Fuchs, Hund, Wolf und Bär unterscheiden kann.

 

Zoo Hellabrunn

Nachwuchs ist im Zoo Hellabrunn offenbar unerwünscht. Wie die Tierrechtszeitschrift Voice in ihrer Juli-Ausgabe berichtet, soll Direktor Henning Wiesner in einem Fernseh-Interview am 7. Juli 1999 geäußert haben, daß Tierbabies unmittelbar nach der Geburt getötet werden. Begründet wird dies damit, daß in der Vergangenheit weibliche Tiere an Krebstumoren (ausgelöst durch Antibabyimplantate) starben und somit nicht mehr verhütet werden könne. Und da kein Platz für Nachwuchs sei, bliebe nur noch die Tötung der Jungtiere.

 

Ökomedia ‘99

Wie zerlegt man ein Atomkraftwerk? Wer stellt sich landauf, landab der Windenergie entgegen? Diesen und ähnlichen Fragen sind deutsche Filmemacher nachgegangen. Die Ergebnisse ihrer Nachforschungen werden auf dem diesjährigen internationalen Filmfestival "Ökomedia ‘99" gezeigt, das vom 6. bis 10. Oktober 1999 zum 16. Mal im badischen Freiburg stattfindet. Insgesamt gehen 55 Produktionen aus 21 Ländern ins Rennen um die acht Auszeichnungen. Ein Schwerpunkt des Festivals ist der weltweite Raubbau an den Wäldern. Wie in den vergangenen Jahren dient das Festival auch als Fenster in den Osten. Das erwachende Umweltbewußtsein in den Ländern Osteuropas hat sich in vielfältigen filmischen Zeugnissen niedergeschlagen, von denen die besten Kostproben in Freiburg zu sehen sind. Die Karte für das gesamte fünftägige Festival kostet 80 Mark. Eine Tageskarte ist für 25 Mark erhältlich.

 

Öko-Steuer

Menorca will im kommenden Jahr probeweise eine Öko-Steuer für Touristen einführen. Die Abgabe soll umgerechnet rund sechs Mark pro Kopf und Urlaub betragen und ausnahmslos dem Umweltschutz zugute kommen. Bei etwa einer Million Urlaubern im Jahr kämen so sechs Millionen Mark in die Kassen. Die Initiative ist als Pilotprojekt für die Balearen-Inseln konzipiert.

 

BSE-Verseuchung

In Großbritannien verrotten die Überreste von Hunderttausenden von wegen der Rinderseuche BSE getöteten Kühen unter zum Teil äußerst unhygienischen Umständen, berichtet die in London erscheinende Sonntagszeitung The Observer. Mäuse, Ratten und andere Tiere hätten sich zu einigen Lagerhäusern Zugang verschafft, die eigentlich luftdicht verschlossen sein sollten. Insgesamt lagerten an verschiedenen Orten rund 400.000 Tonnen zermahlenes Fleisch und Knochenmehl, so die Sonntagszeitung.

 

Umwelt-Netz

Die vom Umweltbundesamt (UBA) zusammengestellte Liste "Umwelt im Netz" ( www.umweltbundesamt.de ) mit Internet-Adressen im Umweltschutz umfaßt in der aktualisierten Version rund 280 Adressen aus dem In- und Ausland. "Umwelt im Netz" ist in sechs Rubriken gegliedert: Behörden aus Bund und Ländern, Forschungseinrichtungen, Umweltverbände, Ökologischer Landbau, Kommerzielle Anbieter und Medien sowie Internationale Adressen. Kurze Texte informieren über das jeweilige Angebot der Institutionen. Zu jeder Institution gibt es eine direkte Verbindung ("Link").


 
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