© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    36/99 03. September 1999


Parteipresse: "Deutsche Wochen-Zeitung" wird eingestellt
Freys Imperium bröckelt
Armin Weihrauch

Im vierzigsten Jahr ihres Bestehens wird die Deutsche Wochen-Zeitung (DWZ) eingestellt. In einer Erklärung des DSZ-Verlages von Gerhard Frey heißt es dazu: "Im Zuge der Bemühungen, unseren Lesern ein Optimum an politischen, zeitgeschichtlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Informationen zu bieten, haben wir uns entschlossen, ab dem 3. September 1999 die DWZ im Rahmen der Deutschen National-Zeitung erscheinen zu lassen."

Die Deutsche Wochen-Zeitung, gegründet 1959, wurde ursprünglich in Rosenheim von Waldemar Schütz, Adolf von Thadden und Erich Kernmayer herausgegeben. Als die Auflage der DWZ bis Mitte der achtziger Jahre bis auf 15.000 sank, entschloß sich Schütz 1986 zum Verkauf des Blattes. Er habe, schrieb er damals, die "Fortführung seines Lebenswerkes Dr. Gerhard Frey anvertraut". Doch bereits die ersten Ausgaben der DWZ nach dem Verkauf offenbarten eine weitgehende Inhaltsgleichheit mit der DNZ. Von dem einstmalig angestrebten gewissen Niveau besonders im Kulturteil war kaum etwas geblieben. 1991 fusionierte Frey seinen Deutschen Anzeiger, die Mitgliederzeitung der DVU, mit der DWZ.

Die Deutsche National-Zeitung war 1951 als Deutsche Soldaten-Zeitung im Schildt-Verlag mit finanzieller Hilfe der US-Administration gegründet worden, später wurde der Verlag jahrelang vom Bundespresseamt subventioniert. 1960 erwarb Frey alle Anteile der Zeitung und steigerte die Auflage auf annähernd 150.000 (1967). In den folgenden Jahren schmolz die Auflage bis 1975 auf etwa 100.000. Die Gesamtauflage von Freys Zeitungen ist seit 1989 kontinuierlich von rund 120.000 Exemplaren auf etwa 60.000 gesunken.

 

Leserbrief zu: "Freys Imperium bröckelt" von Armin Weihrauch, JF 36/99

Keine Hilfe der Amerikaner

Ihr Artikel entspricht nicht ganz den Tatsachen. 1) Wir schreiben uns nicht Schildt-Verlag, sondern Schild-Verlag. 2)Unser Verlag brachte zwar die Deutsche Soldaten-Zeitung 1951 heraus, ist aber nicht "mit finanzieller Hilfe der US-Administration gegründet worden". 3) "Später wurde der Verlag jahrelang vom Bundespresseamt subventioniert." Auch das ist nicht richtig, sondern das Bundespresseamt hat lediglich die Deutsche Soldaten-Zeitung bezuschußt, um vor dem Entstehen der Bundeswehr den Wehrwillen in der Bevölkerung und bei den ehemaligen Soldaten zu stärken. Gunther Damerau, München

Schild-Verlag GmbH


 
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