© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    38/99 17. September 1999


Thüringen: Rechtsparteien bleiben außen vor
Fast alles wie erwartet
(JF)

Ein in jede Kamera freudestrahlender CDU-Ministerpräsident, ein SPD-Spitzenkandidat, der sich am Wahlabend kaum blicken ließ, zufriedene Gesichter bei der PDS, lange Mienen bei den Grünen, und ein FDP-Landeschef, der sich mit 1,1 Prozent der Stimmen im Rücken zum Wahlsieger kürte, weil er mit seinem Aufruf zur Stimmabgabe für die CDU eine Regierunsgbeteiligung der Kommunisten verhindert habe – bei der Landtagswahl in Thüringen vorigen Sonntag lief (fast) alles wie erwartet.

Zu einer herben Enttäuschung hingegen wurde die Landtagswahl für die Rechtsparteien DVU, Republikaner und NPD. Während die DVUmit 3,1 Prozent immerhin noch einen Achtungserfolg erzielte, blieben sowohl die Republikaner (0,8 Prozent) als auch die NPD (0,2 Prozent) unter der für die Erstattung ihrer Wahlkampfkosten erforderlichen Grenze von einem Prozent.

Doch auch für die DVU bedeutet das Abschneiden einen Rückschlag, nachdem ihr Pressesprecher Bernd Dröse vor dem Hintergrund des Einzugs in den Potsdamer Landtag eine Woche zuvor der Partei ein Ergebnis zwischen acht und neun Prozent vorhergesagt hatte.

Für den Bundesvorsitzenden der Republikaner, Rolf Schlierer, hat sich in dem Thüringer Ergebnis gezeigt, "daß wir der neuerlichen millionenschweren Wahlschlacht der DVU nicht standhalten konnten". (JF)


 
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