© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    39/99 24. September 1999


Nachrichten, Personen & Termine

Naturschutzbund

Unter dem Motto "Zukunft gestalten für Mensch und Natur" veranstaltet der Naturschutzbund (NABU) am 14. und 15. Oktober in Hamburg einen Zukunftskongreß. Zum Abschluß seines 100. Jubiläumsjahres blickt der NABU nach vorn: Eine Reihe namhafter Fachleute aus verschiedenen Bereichen werden über neue Perspektiven für den Umwelt- und Naturschutz im 21. Jahrhundert diskutieren. Die Themenpalette der acht Fachforen reicht vom Umgang mit Risikotechnologien über die Rolle des Ehrenamtes im Umweltschutz bis zu ökologischen Verkehrs- und Energiekonzepten. Auch Bundespräsident Johannes Rau hat seine Teilnahme zugesagt.

 

Euronatur-Umweltpreis

Der Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), Klaus Töpfer, wurde von der internationalen Stiftung Europäisches Naturerbe (Euronatur) mit dem Umweltpreis 1999 ausgezeichnet. Die Umweltorganisation würdigt damit das unermüdliche Engagement des langjährigen Bundesumweltministers und seinen Einsatz für das Nationalparkprogramm in den neuen Bundesländern. Töpfer habe es außerdem in kurzer Zeit geschafft, der UNEP ein neues und schlagkräftigeres Profil zu verleihen, so Euronatur. In seiner Laudatio hob der letztjährige Euronatur-Preisträger Matthias Platzeck, der damalige Umweltminister Brandenburgs und jetzige Oberbürgermeister von Potsdam, die Leistungen Töpfers für die Initiierung eines internationalen Umweltdialogs hervor. Die einst vorhandene und heute vermißte Vorreiterrolle Deutschlands im europäischen Umweltschutz sei unmittelbar mit seinem Namen verbunden. Wie kein anderer habe der heute 61jährige auf der Rio-Konferenz 1992 dafür gekämpft, konkrete Ergebnisse zu erzielen sowie neue ökologische Allianzen zu schmieden, meinte Platzeck. Es sei ihm gelungen, die Umweltpolitik aus ihrem Schattendasein herauszuführen und deutlich zu machen, daß sie zum integralen Bestandteil aller politischen Entscheidungen zu machen sei.

 

Schildkröten

Weltweit ist jede zweite Schildkrötenart vom Aussterben bedroht, so der Präsident der Umweltschutzorganisation "Conservation International", Jeffrey Lovich. Nach Ansicht des Experten betrifft die alarmierende Situation nicht nur die im Meer lebenden, sondern auch Süßwasser- und Landschildkröten. "Wir sind im Begriff, eine Tiergruppe zu verlieren, die sich seit mehr als 200 Millionen Jahren auf unserem Planeten behauptet hat", unterstreicht Lovich. Ursache des Artensterbens sei die zunehmende Nutzung der Schildkröten zur Herstellung von Medikamenten sowie als Nahrungsmittel. Besonders kritisch sei die Lage in Südostasien. Aber auch in den USA, die etwa 20 Prozent der weltweiten Schildkrötenvielfalt beherbergen, werde die Lage zunehmend angespannter. Mehr als sieben Millionen Tiere werden auch hier jährlich als Haustiere oder als Nahrungsmittel exportiert.

 

Tiertransport

Der Tierschutz hat nach Ansicht des Bundesernährungsministers Karl-Heinz Funke (SPD) in Deutschland einen hohen Stellenwert. Ein wichtiger Aufgabenbereich beim Tierschutz sei dabei der Tiertransport. "Da hier häufig Ländergrenzen überschritten werden, sind einheitliche, strenge und verbindliche Gemeinschaftsnormen erforderlich." Erstmals würden nun europaweit neben generellen Transportzeitbegrenzungen "strenge Anforderungen" an das Verladen, Füttern und Tränken der Tiere "mit weitgehenden Befugnissen" der Kontrollbehörden gelten, schreibt Funke in einem Vorwort zur neuen Tierschutztransportverordnung, die über das Referat Öffentlichkeitsarbeit des Ministeriums, Postfach 14 02 70, 53107 Bonn, kostenlos bestellt werden kann.

 

Ökologischer Landbau

Erzeugnisse des ökologischen Landbaus stehen seit Anfang September nun auch auf den Speisekarten der deutschen Mitropa-Zugrestaurants. Serviert werden dabei ausschließlich Gerichte des Bioland-Verbandes für organisch-biologischen Landbau. Initiiert wurde die Angebotserweiterung von der Deutschen Bahn und der Umweltstiftung World Wide Fund For Nature (WWF).


 
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