© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    41/99 08. Oktober 1999


Meldungen

Umweltverbände kündigen Anti-AKW-Proteste an

HAMBURG. Gegen die mögliche Wiederaufnahme von Atomtransporten haben vergangene Woche fünf große Umweltverbände Widerstand angekündigt. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz vor dem AKW Krümmel bei Hamburg forderten der Deutsche Naturschutzring (DNR), der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), der Naturschutzbund (NABU), der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) und Greenpeace die Bundesregierung auf, einen Verzicht auf neue Transporte von hochradioaktivem Atommüll durchzusetzen, die Wiederaufarbeitung von abgebrannten Brennelementen im Ausland zu verbieten und einen nationalen Entsorgungsplan für Atommüll zu erarbeiten. Gleichzeitig kündigten die fünf Umweltverbände an, sich bei einer Wiederaufnahme von Castor-Transporten an bundesweiten friedlichen Protesten dagegen zu beteiligen.

 

Naturschützer wird neuer Umweltminister im Saarland

SAARBRÜCKEN. Der parteilose bisherige Landesvorsitzende des Naturschutzbundes (NABU) im Saarland, Stefan Mörsdorf, wird neuer Umweltminister des kleinsten Flächenstaates. Der 38jährige Naturschützer studierte Geologie, Botanik und Geographie an der Universität des Saarlandes und Physische Geographie und Geobotanik an der Universität Trier und ist seit 1987 selbständiger Gutachter und Inhaber eines Planungsbüros mit den Schwerpunkten Landschaftsplanung, ökologische Fachplanung und Umweltverträglichkeit. Dem Landesvorstand des NABU Saar gehört Mörsdorf seit 1980 an, seit 1989 ist er Landesvorsitzender des 13.000 Mitglieder starken Landesverbandes.

 

Alternativer Nobelpreis geht an Hermann Scheer

STOCKHOLM. Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Gründer der international tätigen Organisation "Eurosolar", Hermann Scheer, gehört zu den vier diesjährigen Preisträgern des Alternativen Nobelpreises. Wie die Right Livelihood Award Foundation in Stockholm mitteilte, wird mit Scheer einer "der weltweit führenden Vorkämpfer für Sonnenenergie" gewürdigt. Scheer habe unermüdlich für die weltweite Förderung der Sonnenenergie und für "die Entlarvung der politischen und institutionellen Barrieren" gearbeitet. Der mit dem Ehrenpreis Gewürdigte betrachtet die Auszeichnung als "Rückenwind für das, was noch zu leisten ist". Verliehen wird der Alternative Nobelpreis am 9. Dezember im schwedischen Parlament.


 
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