© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    42/99 15. Oktober 1999


Nachrichten, Personen & Termine

Alternative Energieträger

Zunehmend wenden sich die Deutschen alternativen Energieträgern zu. Das geht aus einer Umfrage der Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke hervor. Danach stieg die Zahl der Regenerativ-Kraftwerke von Stromversorgern und privaten Betreibern 1998 im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent auf rund 21.700. Nach der Umfrage erreichte die Photovoltaik mit einem Plus von 30 Prozent auf nun 9.100 Anlagen den größten Zuwachs. Die Leistung aller Kraftwerke, die Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen, stieg um zehn Prozent auf 8.270 Megawatt. Damit erhöhte sich der Beitrag der regenerativen Energien zur Deckung des Strombedarfs in Deutschland um 0,6 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent.

 

Stiftung Natur und Umwelt

Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz wird ab 1. Januar 2000 neuer Destinatär der Glücksspirale. Bislang drehte sich die Lotterie bereits für den Deutschen Sportbund, die Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Die Umweltstiftung hat seit ihrer Gründung 1979 rund 6,8 Millionen Mark zum Schutz und Erhalt der Lebensräume von bedrohten Tier- und Pflanzenarten eingesetzt. Der Etat der Stiftung beläuft sich auf derzeit zirka 1,2 Millionen Mark.

 

Nachwachsende Rohstoffe

Das Interesse an nachwachsenden Rohstoffen wächst. Denn sie haben eine Reihe entscheidender Vorteile: Sie sind umweltverträglich und schonen die begrenzten fossilen Ressourcen. Davon könnten auch die Landwirtschaft und der ländliche Raum profitieren, so Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke in einem Vorwort zur Broschüre "Nachwachsende Rohstoffe – Spitzentechnologie ohne Ende", die die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) herausgibt. Die 24 Seiten starke Informationsschrift ist kostenlos erhältlich bei der FNR, Hofplatz 1, 18276 Gülzow.

 

Solarzellenfabrik

Eine der weltweit größten Produktionsanlagen zur Herstellung von Solarzellen wird am 16. November dieses Jahres in Gelsenkirchen offiziell den Betrieb aufnehmen. In der Endausbaustufe sollen multikristalline Zellen in einer Größenordnung von 25 Megawatt jährlich produziert und weltweit vermarktet werden. Bauherr der neuen Fabrik ist die Shell Solar Deutschland GmbH, an der die Deutsche Shell AG zu 80 Prozent sowie Pilkington Solar International zu 20 Prozent beteiligt sind. Die Solarzellenfabrik ist Teil des Geschäftsbereichs für erneuerbare Energien der Royal Dutch/Shell Gruppe (Den Haag/London). In diesem Geschäftsbereich engagiert sich Shell zunehmend auf den Gebieten Solarenergie, Biomasse, Windenergie und Forstwirtschaft.

 

Windkraft

Die Gemeinde Klettwitz im Kreis Oberspreewald-Lausitz hat einen Teil ihres dörflichen Charmes eingebüßt, berichtet die Sächsische Zeitung. Ganz in der Nähe entsteht einer der größten deutschen Windenergieparks. Im Vorfeld des Baus der 38 bis zu 111 Meter hohen Wind-räter gab es in der Region heftige Kritik. Nach der Fertigstellung soll eine elektrische Leistung von 63 Megawatt erzeugt werden. Damit könnten etwa 30.000 Haushalte mit Strom versorgt werden.

 

Jagd

In Deutschland gehören grundsätzlich alle land- und forstwirtschaftlichen Flächen zu einem sogenannten Jagdbezirk. Einzelne Flächen in einem Jagdbezirk können von der Jagd nicht ausgenommen werden. Die Grundeigentümer sind Inhaber des Jagdrechts, das sie entweder selbst ausüben oder gegen Entgelt verpachten können. Darauf hat das Bundesernährungsministerium aus Anlaß eines aktuellen Urteils des Europäischen Menschengerichtshofes hingewiesen, wonach französischen Grundeigentümern das Recht zugesprochen wurde, auf ihren Flächen die Jagd zu verbieten. Vor diesem Urteil mußten französische Landbesitzer gegebenenfalls hinnehmen, daß auf ihrem Grund und Boden gejagt wird, ohne daß sie hierfür Pacht- oder Entschädigungszahlungen erhielten.


 
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