© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    43/99 22. Oktober 1999


Meldungen

Landtag beendet Streit um Nationalpark Wattenmeer

KIEL. Der Landtag von Schleswig-Holstein hat die Vergrößerung des 273.000 Hektar großen Nationalparks Wattenmeer beschlossen. Mit dem vergangene Woche verabschiedeten Gesetz werden außerdem ein Walschutzgebiet – zwischen Amrum und Sylt gelegen – und eine 12.500 Hektar große nutzungsfreie Zone eingerichtet. Künftig stehen 441.000 Hektar Wattenmeer in der Drei-Seemeilen-Zone unter Schutz. Umweltminister Rainder Steenblock unterstrich, der Nationalpark Wattenmeer sei der erste Nationalpark Europas, in dem es ein Walschutzgebiet gebe sowie eine nutzungsfreie Kernzone, in der nicht gefischt werden dürfe. Besonders diese "Nullnutzungszone" südlich des nach Sylt führenden Hindenburgdamms war in dem drei Jahre andauernden "Öko-Krieg" zwischen Naturschützern, Fischern und Landräten umstritten. Die CDU kündigte an, das Gesetz im Falle eines Regierungswechsels wieder rückgängig machen zu wollen.

 

Naturschutzbund fordert nationalen Umweltplan

HAMBURG. Der Naturschutzbund (NABU) hat zum Abschluß seiner bundesweiten Jubiläumsfeiern zum 100. Geburtstag über "neue Perspektiven für den Natur- und Umweltschutz im 21. Jahrhundert" diskutiert. NABU-Präsident Jochen Flasbarth forderte die politischen Parteien in Deutschland auf, den Natur- und Umweltschutz als eine überlebenswichtige Aufgabe ernst zu nehmen. "Wir brauchen endlich einen nationalen Umweltplan, in dem konkrete Ziele für eine umweltfreundliche Entwicklung formuliert werden." Zur Lösung der weltweiten Umwelt- und Sozialprobleme sei zudem eine Ökologisierung der Welthandelsorganisation WTO dringend notwendig. Bundespräsident Johannes Rau plädierte in seinem Gastvortrag für "weltweite ökologische Umweltstandards". Gleichzeitig beklagte er die Zaghaftigkeit beim Einsatz moderner und umweltschonender Technologien wie etwa der Solarenergie.

 

Rund 1.000 Nerze aus Zuchtgehegen befreit

KOPENHAGEN. Vermutlich auf das Konto von Tierschützern geht eine vergangene Woche erfolgte Befreiung von rund 1.000 Nerzen aus Zuchtgehegen in Dänemark. Wie der Verband der dänischen Pelzzüchter mitteilte, wurde ein Teil der Tiere wieder eingefangen. Bereits im vergangenen Jahr hatten Tierschützer in Schweden, Finnland und Dänemark Tausende Nerze aus ihren Käfigen befreit. Dänemark gilt als "weltgrößter Produzent" von Nerzen.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen