© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    46/99 12. November 1999


Medien: "German TV" bringt deutschsprachiges Fernsehen in die Welt
Medium für Entscheidungsträger
René Sotier

Vor wenigen Wochen erging eine wegweisende Sach- und Budgetentscheidung des ZDF-Fernsehrates in Düsseldorf. Dem Vorhaben des ZDF-Intendanten Dieter Stolte, wonach ab 1. März 2000 "German TV" weltweit auf Sendung gehen soll, wurde grünes Licht gegeben und ein Budget in Höhe von 56 Millionen Mark genehmigt. Beim Bundesrechnungshof regte sich in Anbetracht der Investitionshöhe Unbehagen.

Nichtsdestotrotz dürfte es als sicher gelten, daß ab dem genannten Datum durch ein gemeinsames Projekt der Sender ARD, ZDF und Deutsche Welle deutsche Touristen, im Ausland lebende Deutsche sowie ausländische Eliten, die Deutsch sprechen, mit den neuesten Nachrichten und Entwicklungen der einschlägigen Ressorts versorgt werden.

Zielsetzung des Senders – dessen Programm von "Heute Journal" über "Christiansen" bis zu Unterhaltungssendungen reicht – ist es, Deutschland rund um den Erdball darzustellen. Ein solches Auslandsprogramm könnte mittels aktueller Informationen bei ausländischen Eliten auch zu einer optimalen Entscheidungsfindung hinsichtlich Investitions-, Forschungs- und anderer Vorhaben führen und zu einem unverzichtbaren Medium für globale Entscheidungsträger heranreifen. Bedingt durch die Sendesprache wird es zudem der Verbreitung der deutschen Kultur in der gesamten Welt zuträglich sein. Auch der demokratische, föderale und soziale Rechtsstaat Deutschlands könnte so optimal seine vorbildliche Wirkung entfalten.

Das Deutschland des angehenden 21. Jahrhunderts stellt neben seinen engen europäischen Verbündeten Frankreich und Großbritannien die dritte Großmacht Europas dar. Zweifellos wird sich ein Sender wie "German TV" äußerst positiv auf den Bereich der deutschen Wirtschaft auswirken. Die Rüge des Bundesrechnungshofes hinsichtlich der Investitionshöhe erscheint insofern abwegig.


 
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