© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    48/99 26. November 1999


Meldungen

Entwicklungsdienste erhalten weniger Geld

BONN. Die Entwicklungsdienste der beiden großen Kirchen erhalten im kommenden Jahr rund 275 Millionen Mark von der Bundesregierung. Die Zuschüsse verringern sich um etwa 2,5 Prozent gegenüber diesem Jahr. Die Entwicklungsdienste befürchten nun Einschnitte bei der Armutsbekämpfung, denn nicht nur die Bundesregierung hat immer weniger Geld für die Dritte Welt übrig, auch die 24 Mitgliedskirchen der EKD zahlen immer geringere Beiträge in den Kirchlichen Entwicklungsdienst (KED). Von 1997 auf 1998 fielen die Beträge um 8,5 Prozent auf 91,5 Millionen Mark. Damit verfehlen die Landeskirchen nicht nur ihre Selbstverpflichtung von 100 Millionen Mark, sondern bleiben mit rund 1,2 Prozent des Kirchensteueraufkommens auch weit unter der selbstgestellten Quote von zwei Prozent.

 

Ost-West-Gefälle bei unehelichen Kindern

WIESBADEN. Jedes fünfte Kind in Deutschland wird unehelich geboren, so das Statistische Bundesamt. Damit hat sich der Anteil unehelicher Kinder innerhalb von 20 Jahren verdoppelt. 1998 hatten von den 785.000 lebend geborenen Babys 157.000 Eltern, die nicht miteinander verheiratet waren. Besonders auffallend ist das Ost-West-Gefälle: Während fast die Hälfte der Eltern in den neuen Bundesländern nicht beim Standesamt waren, lag der Anteil in Westdeutschland bei nur 16 Prozent. Spitzenreiter ist Mecklenburg-Vorpommern (51 Prozent), Schlußlich Baden-Württemberg (13 Prozent).

 

Lebensrechtler richten Appell an Ärzteschaft

DÜSSELDORF. Mehr Rechtssicherheit für Ärzte und einen besseren Schutz für ungeborene Kinder fordert die Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA). "Um beide Ziele zu erreichen, brauchen wir eine grundlegende Revision und Änderung des Paragraphen 218", erklärte die Bundesvorsitzende, die Ärztin Claudia Kaminski, anläßlich der Internationalen Medizinermesse "Medica" in Düsseldorf. Insbesondere der Fall des kleinen Tim aus Oldenburg zeige, in welcher juristischen Grauzone Spätabtreibungen durchgeführt werden. Tim hatte vor zwei Jahren seine Abtreibung überlebt, was eine Reihe staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen nach sich gezogen hat. "Um es gar nicht so weit kommen zu lassen, dürften Abtreibungen nach medizinischer Indikation nur noch bei Gefahr für das Leben der Mutter durchgeführt werden", forderte die ALfA-Vorsitzende.


 
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