© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    49/99 03. Dezember 1999


Nachrichten, Personen & Termine

EG-Umweltaudit

Die freiwillige Teilnahme am europäischen Umweltmanagementsystem (EG-Umweltaudit) hat für die Unternehmen handfeste Gründe: Der Umweltschutz im Betrieb wird kontinuierlich verbessert, Einsparpotentiale beim Verbrauch von Energie und Rohstoffen werden aufgedeckt und die Mitarbeiter zum auch umweltorientierten Wirtschaften motiviert. Das entlastet nicht nur die Umwelt, sondern verbessert auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, die zum Teil erhebliche Kosten für den Energieverbrauch, die Abfallentsorgung und den Wasserverbrauch sparen. Dies sind Ergebnisse einer in Berlin vorgestellten repräsentativen Umfrage des Umweltbundesamtes (UBA) zu den Chancen und Defiziten des europäischen Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) bei deutschen Teilnehmern. Allein in Deutschland machen 2.290 Unternehmen-Standorte beim EG-Umweltaudit mit. Dies sind etwa drei Viertel aller Teilnehmer in der Europäischen Union. Gleichwohl sieht die Mehrheit der Unternehmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, auch Verbesserungsbedarf. Sie beklagen u.a. die mangelnde Resonanz bei Banken, Versicherungen und Kunden. Auch wünschen sie sich als Gegenleistung für die Teilnahme am EG-Umweltaudit, daß die gesetzlichen Meß- und Berichtspflichten verringert werden.

 

Öko-Zertifizierer

14 von der International Federation of Organic Agriculture Movements (IFOAM) akkredierte Öko-Zertifizierer, die international tätig sind, haben eine Vereinbarung darüber unterzeichnet, daß sie und wie sie die von ihnen zertifizierten Waren untereinander als gleichwertig anerkennen. IFOAM ist die weltweite Dachorganisation der Öko-Landbauverbände. Ihr gehören 700 Mitgliedseinrichtungen in über 100 Ländern an.

 

Umweltindustrie

Bundesumweltminister Jürgen Trittin und der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Andreas Troge, haben auf die guten Exportchancen für die deutsche Umweltschutzindustrie hingewiesen. Sie sei durch eine hohe Innovationsfähigkeit geprägt. "Dadurch nimmt die Bundesrepublik gemeinsam mit den USA eine führende Position auf dem Weltmarkt ein", sagte Trittin bei der Vorstellung eines Export-Kursbuches für die deutsche Umweltschutzindustrie in Berlin. Zugleich betonte der Umweltminister, daß diese Position angesichts des schärfer werdenden Wettbewerbs gestärkt werden müsse. UBA-Präsident Troge wies darauf hin, daß es noch ein erhebliches Potential für eine Steigerung des Exports gebe. "In Deutschland bieten über 10.000 Firmen Umweltschutzgüter, -dienstleistungen und umweltfreundliche Produkte an. Dabei handelt es sich überwiegend um kleinere und mittlere Unternehmen, die eine sehr hohe Patentspezialisierung im Bereich der Umweltschutztechnik aufweisen." Das Kursbuch "Fördermaßnahmen zur Erschließung von Auslandsmärkten" (Erich Schmidt Verlag, 410 Seiten, 86 Mark) könnte gerade diesen Unternehmen bei der Vorbereitung ihres Auslandsgeschäftes helfen, so Troge.

 

Öko-Manager des Jahres

Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (AGÖL), Jan von Ledebur, wurde vom WWF und und der Zeitschrift Capital als "Öko-Manager des Jahres 1999" mit dem Sonderpreis für innovatives Management ausgezeichnet. Gewürdigt wird Ledeburs jahrzehntelanges Engagement für den ökologischen Landbau.

 

Ökologischer Landbau

Eine Liste mit Adressen von 16 Hochschulen, die an Fragen des ökologischen Landbaus arbeiten, hat die Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau zusammengestellt. Die Liste, die ständig ergänzt und erweitert wird, kann auf den Internet-Seiten ( www.soel.de ) eingesehen werden

 

Kinder für Wale

Eine internationale Mitmach-Aktion unter dem Motto "Kids for Whales" hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace gestartet. Bis zum Sommer 2000 wollen Mädchen und Jungen in zwölf Ländern gegen das Töten von Walen Protestpostkarten mit den Handabdrücken von Politikern sammeln. In Deutschland werden sich rund 10.000 8- bis 14jährige beteiligen, teilte Greenpeace mit.


 
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