© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    51/99 17. Dezember 1999


Meldungen

Die Deutschen entdecken die Aktie als Geldanlage

KÖLN. Seit rund zehn Jahren klettern die wichtigsten internationalen Aktienmärkte – von vorübergehenden Schwankungen abgesehen – immer weiter in die Höhe. Seit einigen Jahren haben nun auch die Deutschen die Aktie als lukrative Geldanlage entdeckt. Im ersten Halbjahr 1999 ist die Zahl der Aktionäre in Deutschland erstmals über fünf Millionen gestiegen, berichtet das Institut der deutschen Wirtschaft. Gut 3,4 Millionen davon sind ausschließlich in Aktien engagiert, die übrigen besitzen Aktien und Fonds. Hinzu kommen gut drei Millionen Börsianer, die ausschließlich Fonds halten. Regional betrachtet tun sich die Westdeutschen mit den Börsenpapieren insgesamt leichter: Während in den neuen Ländern rund acht Prozent Aktien und/oder Fonds halten, liegt die Quote in den alten Ländern bei knapp 14 Prozent.

 

Viele Betriebe beschäftigen keine Schwerbehinderten

BERLIN. Rund 190.000 Schwerbehinderte in Deutschland sind nach Angaben von Bundesarbeitsminister Walter Riester arbeitslos. Angesichts dieser Zahl forderte der SPD-Politiker, mehr Behinderte zu beschäftigen. Laut Statistik gibt es über 260.000 beschäftigungspflichtige Arbeitgeber, die Schwerbehinderte einstellen müssen. 71.200 hätten dies nicht getan, so Riester. Das Arbeitslosenproblem würde entschärft, wenn jedes dieser Unternehmen wenigstens einen Schwerbehinderten einstellen würde.

 

Schuleschwänzen soll stärker geahndet werden

HANNOVER. Gegen das Schwänzen des Schulunterrichts soll wirksamer durchgegriffen werden. Das hat der Verband Bildung und Erziehung (VBE) gefordert. Die Zahl der Schüler, die regelmäßig nicht zum Unterricht erscheinen, bezifferte der VBE auf bundesweit bis zu 70.000. Der Verband fordert, daß künftig Maßnahmen eingeleitet werden müßten, mit denen die Kinder und Jugendlichen von der Straße geholt und umgehend in die Schule gebracht würden.

 

Stiftung Warentest nennt dubiose Anlagen-Anbieter

BERLIN. Bundesbürger verlieren bei dubiosen Kapitalanlagen jährlich mehr als 60 Milliarden Mark, schätzen Finanzexperten. Viele Vermittler versprechen ihren Kunden gerade zum Jahresende hohe Renditen für "absolut sichere" Anlagen – kräftige Steuervorteile inklusive. Die Stiftung Warentest bietet in ihrem jetzt erschienenen Finanztest Spezial Informationen, wie man sich wirksam gegen unrentable Anlagen, unseriöse Unternehmensbeteiligungen oder hochriskante Termingeschäfte schützt. Das Sonderheft "Hilfe für Anleger" enthüllt die Tricks, mit denen unseriöse Vermittler arbeiten, und präsentiert eine Warnliste mit 250 dubiosen Anbietern. Das Heft hilft auch, wenn man schon hereingefallen ist.

 

Kinder leiden besonders unter Dauerstreit

MÜNCHEN. Kinder kommen mit einer Scheidung der Eltern oft besser zurecht als mit ständigem Streit in der Familie. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Forschungsstudie von Jenaer Psychologen, für die rund 600 Familien befragt wurden. Zwar gebe es Hinweise auf eine etwas höhere psychische Belastung von Trennungskindern im Vergleich zu Kindern aus intakten Familien, doch diese hätten ihre Ursachen eher in dem Konflikt während der Scheidung und in finanziellen Problemen.


 
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